Freitag, 24. Juli 2015

Ein Lebensziel.....

..... war es. Immer mal wieder kam der Gedanke hoch, ich will einmal den größten, tiefsten und ältesten  Süßwassersee der Welt sehen. Der baikalsee hat nur mal so nebenbei 480x die Wassermenge vom Bodensee. Die ganzen Superlative und Einzigartigkeit  des Baikalsee (der übrigens komplett Trinkwasserqualität hat) holt ihr euch aus Wikipedia ;)
Aber noch bin ich chronologisch  gesehen  am Ablauf des Baikalsee der Angara,  in irkutsk....

20.7. Montag
Gut geschlafen und voller Hoffnung steh ich 5min vor 9uhr mit ein paar Leuten vor dem konsulat. Überpünktlich geht die Tür auf und ich darf in den 6.stock hoch laufen. Fahrstuhl nur für Mitarbeiter des Hauses. Besucher dürfen ihre körperliche Fitness zeigen.
Meine schläft anscheinend noch in eLTon ^^
Frisch rasiert mit Hemd und Kragen und schweissnasser "Platte"  bekomme ich die Nachricht : sorry, aber das chinesische Einladungsschreiben gilt nur  für Ulan Bator.
Satz mit x? Das war wohl nix.
Auf dem weg nach unten summe ich so ein blödes Karnevalslied.... Mir lasse uns die Laune nitt verderbe...
Also los und  Lebensmittel /Getränke Bunkern.
Das navi ist wie die oben erwähnte Fitness wohl auch noch nicht so ganz wach und lässt mich erstmal sauber in die falsche Richtung  laufen.
Schöne rüttelpiste (innerstädtisch sind die strassenzustände wohl immer noch sovjetrussischen Ursprungs ), der Kühlschrank geht auf, die Eier raus und weil das nicht reicht fällt mir auf die Eier eine 2l Packung apfelsaft.
Schöne scheisse ^^

Dann aber los! 256km bis zur Fähre.
Es wird irgendwann verdammt bergig. Später ist die strasse weg und eine waschbrett Piste der üblen Art.
Ich fahre halt wie andere auch daneben  über die steppenartige Graslandschaft.

Mittendrin kämpft sich eine Radfahrerin  durch Hitze, Staub und Gegenwind. Beim überholen sehe ich ein Gesicht welches Mitleid weckt. Ich halte an. Fenster runter und als Marina (wie ich später erfahre) auf  gleicher Höhe ist zeig ich mit dem Finger richtung Fähre. Irgendwie völlig wortlos und mit einem nicken wird angenommen.
Die Arme ist völlig fertig. PBerufsschullehrerin und mit dem 3-gang uralt Fahrrad 1600km richtung baikalsee. Das nennt man Entschlossenheit. Oder Wahnsinn. Wie man will....

30min später..... Jiihaaaaa! Ich stehe auf einem Höhenzug und sehe ihn....
ICH BIN AM BAIKALSEE!

Letzte wenige Kilometer bis zur Fähre nach olchon, Marina ausgeladen und in die Schlange gestellt. 15uhr.....
21uhr macht die  Fähre Feierabend und ich habe noch ca 40 Autos vor mir.
Dann eben morgen.
Sich über Sachen aufregen die eh nicht zu ändern sind? Bringt ausser Magengeschwür gar nichts.  Die Russen um mich herum sind völlig tiefenentspannt, ich mittlerweile auch.
Die  Wartezeiten an Grenzen und Baustellen waren gute Übungen.
Ich spendiere heisses Wasser für Tee, Jura und Alexei, die Frauen und Kinder in ein nahes Motel geschickt haben, eine Flasche wodka.... Streetparty on!

21.7. Dienstag
8uhr nimmt die Fähre ihren Betrieb wieder auf. Mit dem 4.schwung bin ich um 11.00uhr auf dem Weg nach olchon.. Auf olchon gleiches Spiel wie kurz davor. Waschbrett Piste. Entweder 3.gang standgas , daneben, oder,  wie die  "Marschrutkas"  (russische UAZ Allrad Kleinbusse die, konstruiert in den 60'zigern, heute noch als neufahrzeug zu kaufen sind) mit 80km/h mehr darüber als darauf.
Hier versteht man das Buch : Lohn der Angst.... Vollgas bügelt die Piste glatt....
Ich habe nicht vor den armen eLTon hier zu recyclen und in Einzelteile zu zerlegen, ausserdem jede  Menge Zeit.
5km vor Jalga öffnet sich eine kleine bucht, kristallklares Wasser.
Internet Empfang mit schwachem "E".......
Tja, ich sag mal :
ANGEKOMMEN!


Heute (Freitag) während ich das schreib bin ich den 3.tag auf der selben stelle und in Ruhe Puls Modus.
Weiter über die Insel werde ich ab Montag ziehen.
Bis da hin habe ich neben waschtag und viel lesen  nicht vor irgendwie Aktivitäten zu entwickeln.
Bilder sind auf Grund der schlechten Verbindung  mal wieder nicht, werden aber nachgereicht.

Tbc..... ^^

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